Das Glück der Pilze

Das Glück der Pilze

 

Immer, wenn ich Fliegenpilze sehe, muss ich lächeln. Gerade, wenn sich im Herbst alles Leben zurückzieht und sich viele Formen auflösen, stehen sie kraftvoll und leuchtend da und strahlen reine Energie und Lebensfreude aus.

Ich spüre dann, dass Mutter Erde auch lächelt und meint, dass sie dies ständig fühlt, wenn sie alles betrachtet. Aus der Sicht der Quelle – Vater/Mutter Gott ist es reine Freude, das Leben in der Form zu sehen. Wie großartig sich alles entwickelt, wie hilflos die Menschen/Kinder oft sind und dennoch die erstaunlichsten Schöpfungen vollbringen. Wenn die Quelle um so vieles bedingungsloser und vollständiger lieben kann als wir als Eltern, dann muss es für sie wundervoll sein, unsere Entwicklungen zu erleben.

Aus menschlicher Sicht fühlen wir natürlich häufig den Schmerz des Lebens in der Form und sehen, dass alles scheinbar zerbrechlich ist und das gesamte Leben auf diesem Planeten kaputt gehen kann. Als hellsichtiger Mensch erlebe ich diese zerbrechliche Welt zwar auch, erkenne aber, dass es nicht die größere Wirklichkeit ist. Die elementare Welt kann sich sehr schnell regenerieren. Ein Körperwesen kann sich sehr schnell von Krankheit erholen. Die Störungen und Verzerrungen  liegen im menschlichen Bewusstseinsfeld, das (noch) nicht (wieder) ganz im Einklang mit der Liebe schwingt.

Die elementare Welt spiegelt uns. Das ist eine Urvereinbarung der Schöpfung. Das menschliche Bewusstsein erfährt und erschafft sich in, mit und durch die Formenwelt. Wir sind Teil dieser Welt. Je mehr ich das verstehe, umso deutlicher begreife ich, dass die Natur, die Formenwelt, kein feststehender Rahmen ist, den wir verändern oder kontrollieren können, indem wir seine Abläufe verstehen. Die Natur sind auch wir.

In dem Maße, indem wir uns verstehen und noch wichtiger: lieben, entwickelt sich auch die Natur in uns und um uns herum. In dem wir das nicht tun, spiegelt sich auch dies im Außen. Die Natur existiert nicht außerhalb von uns. Sie ist ein Teil unseres Wesens. Sie entwickelt sich ständig und erschafft immer neue und andere Formen, Herausforderungen, scheinbare Verluste und großen Energiezuwachs durch jede Erfahrung in der Form. Leben ist ein kreativer Prozess.

Pilze sind ein wunderbares Beispiel für diese Kreativität der Lebensenergie. Sie sind sehr besondere Lebewesen, die praktisch aus dem Nichts entstehen, überall vorkommen und auf vielfältige Weise an den Lebensprozessen teilnehmen. Sie sind wichtig für die Zersetzung und den Aufbau von Materie. Sie binden Metalle und haben viele Verwendungsmöglichkeiten als Heilmittel. Pilze wachsen unglaublich schnell und evolvieren auf erstaunliche Art und Weise, wenn neue Anforderungen entstehen. So wurde im Amazonasgebiet eine Pilzart entdeckt, die Plastik zersetzen kann.

Korallen sind ähnlich wundersame Wesen. (Auch sie bringen mich zum Lächeln) Sie sind so wunderschön und voller Möglichkeiten. Für mich bringen sie Sternenenergien, Lebensformen aus dem Kosmos auf die Erde.

Korallen können sich vor Sonneneinstrahlung schützen, indem sie Schleimfäden absondern, die an der Wasseroberfläche Stoffe an die Luft abgeben. Dadurch entsteht Wolkenbildung. So können Korallenriffe für Schatten und Kühlung sorgen.

Wir sehen die “Natur” steckt voller Potentiale. Sie lebt oftmals schon in der Lösung, nicht im Problem. Unser menschliches Bewusstsein ist häufig noch genau dort gebunden. Wir problematisieren uns in schwierige Zustände hinein. Doch auch das kann eine wichtige Erfahrung sein, die die Energie für die Lösung aufbaut. Die Natur spiegelt uns diese Prozesse. Sie zeigt uns, wenn wir das Gleichgewicht verloren haben, den Halt und uns Angst und Mangel erschaffen. Das zeigt sich in Krankheit, sozialen Krisen und Umweltkrisen. Es ist dabei nicht die elementare Welt, die diesen Mangel erschafft, sondern unser Bewusstsein, das eine Lösung für Angst, Aggression, fehlendes Mitgefühl und Mangel jeder Art sucht. Wir möchten lernen, wer wir wirklich sind und wie wir glücklich leben können.

Schauen wir uns selbst an. Wie gehe ich mit mir um? Respektiere ich meine Rhythmen? Meine Bedürfnisse? Meinen Wert? Lebe ich im Problem oder in der Lösung? Traue ich mir etwas zu? Erlaube ich mir glücklich zu sein? Das, was in mir ist, lebe ich in dieser Welt. Wertschätzung von uns und der Natur in uns kann der Anfang eines Heilungsweges sein.

Wenn wir für unsere Erfüllung und unser Glück Verantwortung übernehmen, öffnet sich unser Herz. Wir sind in allem und mit allem verbunden. Unser Herz hält diese Verbundenheit und Lebensenergie in besonderem Maße in sich. Im Verstand kann ich das Leben beobachten, aber im Herzen fließen alle Kräfte zusammen. Von hier wird das Leben erschaffen und ausgerichtet.

Dieser Weg ist nicht unbedingt  von Anfang an schnell und leicht. Gerade zu Beginn dürfen wir unsere Verletzungen, Traumen und Trennschichten heilen. Komfort/Sicherheitszonen wollen verlassen werden und wir werden aufrichtig mit uns und anderen – mit allem, was das nach sich zieht. Wir erleben uns als sehr verletzlich und ungeahnt kraftvoll …. die Natur ist immer bereit, sich großen Herausforderungen zu stellen, große Sprünge zu wagen und sich dabei in ihrer gesamten Kraft zu erleben. Sie wird uns bei jedem Schritt unterstützen, tragen und ermutigen. Und dabei finden wir sie:  die großartigen Möglichkeiten, die kleinen und großen Schätze und Potentiale in uns und der Welt, die wir vor lauter Angst sonst nicht gesucht hätten. Im Bedürfnis, alles klein und kontrollierbar zu halten, hätte dieses Glück und dieses Erleben nicht reifen können. Wir dürfen die Lösung sein!